Minden/Bad Oeynhausen//Bielefeld (mt/dpa). Eine technische Störung hat am Samstagmorgen in Norddeutschland zum kompletten Stillstand im Fernverkehr gesorgt. Betroffen waren alle ICE- sowie IC- und EC-Züge in Norddeutschland, teilte die Bahn mit. Offenbar waren jedoch auch viele Regionalzüge von der technischen Störung am Zugfunk betroffen, an vielen Bahnhöfen im Bundesgebiet herrschte Chaos. Die heftige Störung wurde im Laufe des Vormittags behoben. In der Folge seien aber noch Beeinträchtigungen im Laufe des Tages möglich, sagte ein Bahnsprecher.
Nach Informationen des Mindener Tageblatts weitete sich diese Störung jedoch auch auf OWL aus, auch Minden war betroffen. So konnte der über Minden fahrende ICE 646 nur bis Bad Oeynhausen fahren, ehe nichts mehr ging. Ein Bahnreisender teilte dem MT gegen 9.30 Uhr mit: "Die Reise ist zu Ende, es geht nur bis Herford. Hier werden Fahrgemeinschaften gebildet, um weiter in Richtung Westen zu kommen. In Bielefeld regiert offenbar das Chaos. Auch der RE 6 fällt jetzt aus."
„Leider kommt es zu kurzfristigen Zug- und Haltausfällen", hieß es zunächst im Internetauftritt der Bahn. Ein Anruf in der Pressestelle zu weiteren Auskünften brachte keine neuen Informationen, es wurde auf die Meldungen in der App "DB Navigator" und auf bahn.de verwiesen. Kurz darauf war klar: Es gibt am Morgen keine Reisemöglichkeiten mit dem Fernverkehr von und nach Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen in und aus Richtung Kassel-Wilhelmshöhe, Berlin und NRW, teilt die Bahn mit. Auch der ICE-Verkehr zwischen Berlin, Hannover und NRW sei eingestellt. Auch die IC-Züge von und nach Berlin Richtung Amsterdam - jeweils mit Halt in Minden - fielen komplett aus.
Wir bieten an dieser Stelle weitere externe Informationen zu dem Artikel an. Mit einem Klick können Sie sich diese anzeigen lassen und auch wieder ausblenden.
Wenn Sie sich externe Inhalte anzeigen lassen, erklären Sie sich damit einverstanden, dass möglicherweise personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Via Twitter informierte die Eisenbahngesellschaft "Metronom" zuerst gegen 7.45 Uhr, dass es aufgrund einer technischen Störung am Zugfunk (GSM-R) auf allen Strecken im Raum Norddeutschland kein Zugverkehr möglich sei. "Alle Verbindungen fallen bis auf Weiteres aus", heißt es dort. Warum die Deutsche Bahn erst zwei Stunden später die offiziellen Begründung für das Verkehrschaos via Twitter lieferte, ist derzeit unklar. Der ausgefallene Betriebsfunk bedeutet, dass die Funkzentrale die Züge nicht mehr erreichen kann.
Auf die Frage nach einer möglicherweise gezielten Störung hieß es aus Sicherheitskreisen am Samstagmorgen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur nur, die Untersuchungen liefen und die Ursache sei noch unbekannt.
Die heftigen Probleme seien auf eine Störung des digitalen Zugfunks GSM-R (Global System for Mobile Communications - Rail) zurückzuführen gewesen, so eine Sprecherin der Deutschen Bahn. „Er dient der Kommunikation zwischen den Leitstellen, die den Zugverkehr steuern, und den Zügen und ist damit unverzichtbarer Bestandteil für den reibungslosen Zugverkehr."
Laut eines Twitter-Nutzers, der mit der Bahn am Samstagmorgen unterwegs ist, habe es in Lehrte (Niedersachsen) die Information gegeben, dass bei Bauarbeiten in Kabel beschädigt wurde und deswegen der Zugfunk ausgefallen sei. "Eine Prognose, wie lange das dauert, kann nicht gegeben werden", erklärt der Mann.
Darüber hinaus gibt es laut der Bahn in NRW derzeit auch noch eine Reparatur an der Strecke im Großraum des Bielefelder Hauptbahnhofes, die den Zugverkehr beeinträchtigen würde. "Zur Zeit sind keine Zugfahrten im betroffenen Streckenabschnitt möglich. Die Züge halten am nächsten Bahnhof und warten zunächst.In der Folge kommt es zu Verspätungen sowie Teil,- und Komplettausfällen. Kurzfristig kann es zu Änderungen im Zuglauf kommen", heißt es vom Unternehmen.
Wir bieten an dieser Stelle weitere externe Informationen zu dem Artikel an. Mit einem Klick können Sie sich diese anzeigen lassen und auch wieder ausblenden.
Wenn Sie sich externe Inhalte anzeigen lassen, erklären Sie sich damit einverstanden, dass möglicherweise personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Etliche Regionalbahnen, darunter auch der RRX (RE6) sind davon betroffen. Diese Reparatur betrifft laut der DB auch die Verbindungen in Richtung Münster und Osnabrück. Eine aktuelle Abfrage auf bahn.de zeigt hingegen, dass die Westfalenbahnen sowohl in Richtung Bielefeld als auch nach Hannover planmäßig fahren würden.
„Wir fahren auf einem Großteil der Strecken im Moment nicht", sagte eine Sprecherin des Bahnunternehmens Nordwestbahn am Samstag. Das gesamte Weser-Ems-Netz sei betroffen, außerdem die Regio-S-Bahn und Teile Ostwestfalens. Die einzige Linie, die zumindest zu Beginn noch gefahren sei, sei die RB74 zwischen Bielefeld und Paderborn gewesen. Alle Verbindungen nach Niedersachsen standen den Angaben zufolge still.
Die Deutsche Bahn empfahl Reisenden, sich kurz vor geplanten Fahrten über www.bahn.de/reiseauskunft, über die App „DB Navigator" oder telefonisch unter 030/2970 zu informieren. Auf der Bahn-Website hieß es: „Sobald uns neue Informationen vorliegen, werden wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden halten."
Nähere Angaben über die Störung gab es von Seiten der Bahn zunächst nicht. Das Unternehmen sprach lediglich von einer „technischen Störung an der Strecke". Viele Menschen dürften auf der Fahrt ins Wochenende kalt erwischt worden sein.