Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung: Deine Möglichkeiten – Forbes Advisor Deutschland

2022-10-09 13:59:54 By : Ms. Leina Chen

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Schicksalsschläge wie ein schwerer Unfall oder eine Krebserkrankung können dazu führen, dass Betroffene ihren Beruf für eine lange Zeit nicht ausüben können oder sogar ihre Karriere beenden müssen. So wird die gesundheitliche schnell zu einer finanziellen Notlage.

Gegen den Einkommensausfall kannst Du Dich mithilfe einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) schützen. Doch nicht jeder kommt für diesen Versicherungsschutz in Frage. Denn bevor Du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, musst Du einen langen Fragebogen ausfüllen, in dem Du Auskünfte über Vorerkrankungen oder gefährliche Hobbys geben musst. 

Bestimmte gesundheitliche Leiden – darunter viele psychische Erkrankungen – schließen Versicherungen normalerweise direkt aus oder verlangen von Dir hohe Risikozuschläge auf Deinen Beitrag.

Vielleicht fragst Du Dich nun, ob es auch Berufsunfähigkeitsversicherungen ohne Gesundheitsprüfung gibt und was diese Angebote taugen. Diese Fragen beantworten wir Dir in diesem Artikel.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zahlt eine vorab festgelegte monatliche Summe, wenn der Versicherte seinen aktuellen Beruf für mindestens ein halbes Jahr lang zu weniger als 50 Prozent ausüben kann. 

Berufsunfähig heißt dabei nicht arbeitsunfähig. So kann ein Dachdecker nach einem Bandscheibenvorfall womöglich seinen aktuellen Beruf nicht mehr ausüben, aber in einem Bürojob arbeiten. Die BU zahlt also in dem Fall. 

Außerdem muss die Berufsunfähigkeit kein dauerhafter Zustand sein. Denn der Dachdecker aus dem Beispiel kann sich von seinem Bandscheibenvorfall wieder erholen und nach einem Jahr in seinen Job zurückkehren. Für den Zeitraum der Einschränkung erhält er Geld von der BU.

Die BU wird von den meisten Verbraucherschützern als eine der wichtigsten privaten Versicherungen eingestuft. Jeder, der von seinem Einkommen lebt, sollte darüber nachdenken, sie abzuschließen. Denn es gibt zwar auch staatliche Leistungen wie die Erwerbsminderungsrente, doch diese sichert nur das Existenzminimum ab. 

Das Wichtigste: Beim Ausfüllen des Gesundheitsfragebogens solltest Du bei der Wahrheit bleiben.

Denn wenn man berufsunfähig wird und eine BU-Rente beantragt, fordert der Versicherer in der Regel die Krankenakten der letzten zehn Jahre an. Stößt er auf Widersprüche, kann er die Auszahlung der BU-Rente verweigern – und der Versicherte hat jahrelang umsonst eingezahlt.

Damit Du keine versehentlich falschen Angaben machst, solltest Du deshalb zur Sicherheit auch von Deinem Hausarzt oder der Krankenkasse Deine Patientenakte anfordern. Denn für die Gesundheitsfragen brauchst Du ansonsten ein gutes Gedächtnis. Die Versicherer fragen normalerweise diese Punkte ab:

Völlig eindeutig lässt sich nicht beantworten, bei welchen Erkrankungen potenzielle Kunden abgelehnt werden, einen eingeschränkten Versicherungsschutz erhalten oder einen höheren monatlichen Beitrag zahlen müssen. 

„Hier gibt es keine Regel“, sagt Constantin Papaspyratos, Chefökonom beim Bund der Versicherten (BdV). Jeder Versicherer wertet Gesundheitsrisiken anders aus und behandelt Einzelfälle unterschiedlich. „Oftmals ändern Versicherer auch in gewissen Abständen die Annahmepolitik“, sagt er. 

Einige Vorerkrankungen gelten aber als „nicht versicherbar“, wie Anna Follmann von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz weiß. Dazu gehören:

Ebenso werden laut Follmann bestimmte Formen von Diabetes und Wirbelsäulenerkrankungen von vielen Versicherern ausgeschlossen. Auch Sportarten wie Freeclimbing, also Klettern ohne Sicherung, gelten als nicht versicherbar. Für andere Sportarten werden oft Zuschläge von 50 bis 100 Prozent des eigentlichen Beitrags fällig. 

Welche Sportarten das sind, unterscheidet sich je nach Versicherer. Klassische Beispiele für als gefährlich interpretierte Hobbys sind Reitsport, Mountainbiken, Tauchen, wettkampfmäßig ausgeübte Kampfsportarten oder Eishockey. Als unkritisch gelten sogenannte Breitensportarten wie Fußball – obwohl sich rund jeder dritte Sportunfall beim Fußballspielen ereignet. 

Einer Berufsunfähigkeit liegt laut des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV in rund 30 Prozent der Fälle eine psychische Erkrankung zugrunde. Für Versicherer sind psychische Vorerkrankungen also ein Kostenrisiko. 

Daher lehnen einige Anbieter potenzielle Kunden ab, die innerhalb der vergangenen fünf Jahre ambulant oder innerhalb der vergangenen zehn Jahre stationär wegen psychischer Erkrankungen behandelt wurden. 

Andere Versicherer bieten zwar den Versicherungsschutz an, schließen aber Berufsunfähigkeit als Folge einer psychischen Erkrankung aus. Das heißt, der Versicherte erhält keine BU-Rente, wenn er aufgrund der vorab ausgeschlossenen Erkrankungen seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann.

„Wer sich unsicher ist, ob er trotz einer psychischen Vorerkrankung Versicherungsschutz erhält, sollte erst einmal testen, wie die Versicherer reagieren”, rät die Juristin Sandra Klug von der Verbraucherzentrale Hamburg. 

Das geht, indem Du eine anonyme Risikovoranfrage stellst. Dafür wendest Du Dich an einen unabhängigen Versicherungsberater. „Dabei werden die Daten an die Versicherer übermittelt, ohne dass diese sie an das Hinweis- und Informationssystem der Versicherer melden“, sagt Klug. Denn die meisten Versicherer speichern Deine Antworten auf die Gesundheitsfragen in einer gemeinsamen Datenbank. 

Auch, wenn Du keine psychische Vorerkrankung hast, solltest Du auf Nummer Sicher gehen und eine Risikovoranfrage stellen lassen, rät BdV-Chefökonom Constantin Papaspyratos. „Selbst für einen vermeintlich ‚Kerngesunden‘ lässt sich nicht verlässlich einschätzen, ob und wenn ja, zu welchen Konditionen er wo einen Vertrag bekommt. Denn jeder Versicherer bewertet die Gesundheitshistorie individuell“, warnt er.

Zur Verdeutlichung, wieso Gesundheitsfragen sogar für beide Seiten sinnvoll sind, hier ein kurzes Gedankenspiel: 

Angenommen, ein Versicherer stellt keine Gesundheitsfragen vorab. Nun kann er die Gesundheit der Kunden nicht einschätzen – und muss bei jedem Kunden ein Durchschnittsrisiko annehmen. Jeder Kunde zahlt also denselben Tarif, selbst, wenn er ein geringes Berufsunfähigkeitsrisiko hat. 

Wer nun ein geringes Risiko hat, berufsunfähig zu werden, überlegt sich zweimal, ob er einen Tarif zahlen möchte, der für ihn eigentlich viel zu teuer ist. Er verzichtet wahrscheinlich auf den Versicherungsschutz. 

Da nun aber alle Menschen mit geringem Risiko keine Kunden mehr sind, muss der Versicherer ein neues, höheres Durchschnittsrisiko errechnen und anschließend seine Beiträge erhöhen. 

Nun empfinden aber auch die Menschen mit mittlerem Berufsunfähigkeitsrisiko die neuen Beiträge als zu hoch und verzichten auf den Schutz. Das Durchschnittsrisiko steigt und die Beiträge müssen erneut erhöht werden. Übrigbleiben würden nur noch Versicherte mit sehr hohem Ausfallrisiko – doch die heben das Durchschnittsrisiko und die Beiträge so stark an, dass der Versicherungsschutz quasi unbezahlbar würde.

Ganz ohne Gesundheitsfragen geht es also nicht.

Es gibt keine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung. Denn der Versicherer hat ein Interesse daran, seine Risiken gering zu halten. Indem er potenziellen Kunden vorab Gesundheitsfragen stellt, kann er die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit besser einschätzen und seine Tarife anpassen. 

Es gibt aber Berufsunfähigkeitsversicherungen mit vereinfachter Gesundheitsprüfung. Hier musst Du weniger Fragen beantworten und wirst zum Beispiel nicht gezielt nach einzelnen Vorerkrankungen abgefragt. Manche Versicherer verzichten auch auf Fragen zu riskanten Hobbys.

Bei diesen Berufsunfähigkeitsversicherungen mit vereinfachter Gesundheitsprüfung handelt es sich laut BdV-Chefökonom Papaspyratos in der Regel um zeitlich befristete Sonderaktionen für bestimmte Zielgruppen wie Steuerberater, Anwälte, Notare oder Wirtschaftsprüfer – alles Berufe mit vergleichsweise geringem Risiko. Manche Angebote richten sich auch an Antragsteller, die gerade eine Immobilie erworben haben, die sie per Darlehen finanzieren. Das Höchstaufnahmealter ist oft auf 35 oder 40 Jahre begrenzt. 

Die Berufsunfähigkeitsversicherung mit vereinfachter Gesundheitsprüfung kann für Dich sinnvoll sein, wenn Du aufgrund bestimmter Vorerkrankungen oder riskanter Hobbys ansonsten keinen Versicherungsschutz erhalten würdest. 

Allerdings sind die meisten dieser Angebote auf recht geringe Monatsprämien beschränkt, das Maximum liegt dabei in der Regel bei 1.500 Euro, wie BdV-Chefökonom Papaspyratos weiß. Auch hinsichtlich der Nachversicherungsgarantie – also der nachträglichen Erhöhung der BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung – und der Beitragsdynamik – also einer jährlichen Anpassung von Beitrag und Rente an die Inflation – gibt es Einschränkungen. 

Papaspyratos weist zudem darauf hin, dass vereinfachte Gesundheitsfragen nicht zwangsläufig eine großzügigere Bewertung der Antworten nach sich ziehen. Das heißt: „Es kann vorkommen, dass bei einer einzigen Ja-Antwort der Antrag aus der Sonderaktion in einen Normalantrag umgestellt wird.“ Der Antragsteller muss dann doch die regulären Gesundheitsfragen beantworten. 

Sei vorsichtig, wenn das Angebot zwar als Berufsunfähigkeitsversicherung beworben wird, aber im Vertrag das Wort nicht vorkommt. Denn dann kann es sich stattdessen um eine Arbeitsunfähigkeits- oder Unfallversicherung handeln.

Wenn Du keine normale Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst und die Angebote mit vereinfachter Gesundheitsprüfung für Dich nicht in Frage kommen, hast Du noch weitere Möglichkeiten, Dich gegen Einkommensausfälle abzusichern.

Für Arbeitnehmer gibt es eine Möglichkeit, sich ohne oder mit nur wenigen Gesundheitsfragen gegen Berufsunfähigkeit abzusichern: Denn die betriebliche Altersversorgung kann um eine BU-Absicherung ausgeweitet werden. Dafür musst Du von Deinem Arbeitgeber eine Betriebsrentenzusage haben.

Bei dieser Variante bist nicht Du der Versicherungsnehmer, sondern Versicherung und Arbeitnehmer sind Vertragspartner, wie Klaus Stiefermann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung (aba) erklärt. 

Finanzieren kannst Du diese Form der BU über dein Bruttogehalt, während Du eine private Berufsunfähigkeitsversicherung aus Deinem Nettogehalt bezahlen würdest. Doch wenn dann der Versicherungsfall eintritt, werden auf die BU-Rente Steuern sowie Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge fällig. Das ist bei einer privaten Absicherung nicht der Fall.

Die Gesundheitsprüfung kannst Du mithilfe der betrieblichen Altersversorgung (bAV) in Form einer BU umgehen oder zumindest abkürzen. „So etwas funktioniert, wenn ganze Belegschaften abgesichert werden“, sagt Stiefermann. „Werden nur einzelne Arbeitnehmer abgesichert, so fällt in der Regel eine Gesundheitsprüfung an, die aber auch verkürzt sein kann. Das hängt immer vom Einzelfall ab.“ Eine verkürzte Prüfung ist zum Beispiel möglich, wenn ein Betrieb über Gruppenkonditionen gleich mehrere Arbeitnehmer absichert. 

Deine Stelle wechseln darfst Du natürlich weiterhin, ohne gleich den Versicherungsschutz zu verlieren. Der neue Arbeitgeber kann den alten als Versicherungsnehmer ablösen. Will er das nicht, dann kannst Du in ein neues System der betrieblichen Altersversorgung wechseln und die Gelder werden übertragen. „Dabei gelten dann aber auch neue Bedingungen, die vielleicht weniger attraktiv sind“, warnt Stiefermann. 

Du kannst auch die alte BU-Absicherung bei Deinem alten Arbeitgeber belassen. Dann sinkt aber die Höhe des Versicherungsschutzes, da diese vertraglich abhängig von der Zeit ist, die Du bei deinem alten Job verbracht hättest. „Nach dem Ausscheiden kann man die Beiträge auch allein zahlen, dann aber aus dem Netto, man muss dann also deutlich mehr aufwenden.“

Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung greift, wenn der Versicherte in keinem Beruf mehr als drei Stunden pro Tag arbeiten kann. Das heißt: Der Dachdecker, der wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht mehr arbeiten kann, erhält keine Erwerbsunfähigkeits-Rente vom Versicherer. Schließlich könnte er noch in einen Bürojob wechseln.

Vor Vertragsabschluss musst Du einen Fragebogen zu Gesundheitsdaten ausfüllen und kannst – ebenso wie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung – abgelehnt werden. 

Hier kannst Du Dich gegen bestimmte schwere Krankheiten versichern. Die Leistung wird einmalig ausgezahlt und nicht monatlich. Auch die Dread-Disease-Versicherung deckt psychische Erkrankungen nicht ab. 

Damit die einmalige Auszahlung genügt, um Einkommensverluste für eine lange Zeit auszugleichen, müsste im Vertrag eine enorm hohe Versicherungssumme festgelegt werden. Dadurch ist der Abschluss einer Dread-Disease-Versicherung sehr teuer.

Die Unfallversicherung könnte für Dich interessant sein, wenn Du einer riskanten Sportart nachgehst. Denn sie versichert die Folgen eines Unfalls, was akute medizinische Notfälle einschließt, aber auch längerfristige Schäden, Invalidität und sogar Tod.

Wer aufgrund einer Krankheit dem eigenen Beruf nicht mehr nachgehen kann, leidet oft darunter, dass auch das Einkommen und damit der Lebensstandard sinkt. Dagegen sichert die Berufsunfähigkeitsversicherung ab. 

Allerdings erhält nicht jeder Antragsteller einen solchen Schutz: Viele Versicherer wollen Menschen mit psychischen Vorerkrankungen, chronischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder auch starkem Übergewicht nicht oder nur teilweise absichern. 

Vor Abschluss eines Versicherungsvertrages werden potenziellen Kunden umfassende Gesundheitsfragen gestellt. Diese sollten immer wahrheitsgemäß beantwortet werden. Kommt im Fall einer Berufsunfähigkeit heraus, dass der Kunde gelogen hat, kann der Versicherer die Auszahlung der BU-Rente verweigern. 

Den Gesundheitsfragen vollständig zu entgehen, ist in der Regel nicht möglich. Es gibt aber manchmal Sonderangebote für bestimmte Berufsgruppen wie Anwälte oder Steuerberater, die vorab nur einen kurzen Fragebogen beantworten müssen. 

Außerdem können Festangestellte über ihren Arbeitgeber eine betriebliche Altersversorgung in Form einer BU beantragen. Diese kommt ohne oder mit nur wenigen Gesundheitsfragen aus. Ein Wechsel des Arbeitgebers ist dabei weiterhin möglich.