ThyssenKrupp: Aufzüge ohne Seil im Testturm zu Rottweil - manager magazin

2022-10-09 12:34:46 By : Mr. Ruochuan Zhang

Im Hyperloop hoch und quer durch Wolkenkratzer: So will Thyssen den Hochhaus-Bau revolutionieren

Im Hyperloop hoch und quer durch Wolkenkratzer: So will Thyssen den Hochhaus-Bau revolutionieren

Mit Magnetkraft in die Höhe: Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat im Rottweiler Testturm am Donnerstag ein seilloses Aufzugsystem vorgestellt. Die 160 Jahre lange Ära der Seilaufzüge komme zum Ende, sagte der zuständige Spartenchef von Thyssenkrupp, Andreas Schierenbeck, am Donnerstag. Die nun vorgestellten neuartigen Aufzüge werden durch Magnetschwebetechnik transportiert.

Die Vorteile des Systems: Mehrere können in einem Schacht verkehren. Auch horizontale Bewegungen sind möglich, um zum Beispiel Gebäude miteinander zu verbinden. (siehe Bilderstrecke).

Im Rottweiler Testturm fahren drei Aufzugkabinen auf zwei miteinander verbundenen vertikalen Schienen in die Höhe. Zunächst dürfen sie aber noch nicht von Personen benutzt werden. In erster Linie für Tests dieses Systems mit dem Namen "Multi" wurde der 246 Meter hohe Turm gebaut, der bereits seit Dezember für Versuche mit herkömmlichen Aufzügen in Betrieb ist.

In der Aufzugbranche in Deutschland gehört Thyssenkrupp nach Angaben der IG Metall zu den vier größten Unternehmen neben Kone, Otis und Schindler.

Beste Aussichten: 246 Meter ragt der Testturm von ThyssenKrupp am Rande des Städtchens Rottweil in die Höhe. In diesem Bauwerk testet Thyssen seine neuen Aufzüge. Auch ein neues Aufzugssystem, das ohne Tragseil auskommt, soll in diesem Turm zur Marktreife kommen. Es könnte die Art und Weise, wie Wolkenkratzer künftig gebaut werden, grundlegend verändern ...

Bislang galt das Prinzip: Eine Aufzugskabine fährt an einem Seil hängend in einem Schacht nach oben und unten (wie in diesem konventionellen Aufzug). Dies sorgt für Wartezeiten am Aufzug, benötigt viel Platz im Gebäudekern und schränkt die Gestaltungsmöglichkeiten der Architekten beim Bau neuer Wolkenkratzer ein. Thyssens Aufzug "Multi" soll sich anders bewegen - und für neue Freiheiten sorgen ...

Wie bei der Magnetschwebebahn Transrapid bewegen sich im "Multi" Aufzug Kabinen durch die Aufzugsschächte - wie Züge auf Schienen. Die Kabinen werden nicht von Seilen gezogen: Linearmotoren sorgen dafür, dass die Kabinen berührungslos nach oben, unten oder auch horizontal durch die Schächte gleiten können. Es ist wie ein eigenes Nahverkehrssystem innerhalb des Gebäudes, ein elektromagnetischer Hyperloop im Hochhaus. Die Planungen reichen bereits weit über Skizzen hinaus ...

In der Konzernzentrale in Essen sind bereits seit Jahren magnetische Aufzüge im Einsatz, die es erlauben, dass in einem Aufzugsschacht mehrere Kabinen unabhängig voneinander fahren. Im neuen Testturm in Rottweil geht Thyssen noch weiter ...

Der Testturm biete optimale Bedingungen, um das Multi-System zur Marktreife zu bringen und zu zertifizieren, sagt Thyssen-Vorstand Andreas Schierenbeck. Besonders bei Wolkenkratzern von mehr als 300 Metern Höhe soll das neue System seine Stärken ausspielen ...

Die Kabinen des "Multi" sollen mit Geschwindigkeiten von bis zu 5 Meter pro Sekunde durch die Schächte gleiten - bei einer höheren Geschwindigkeit verspüren einige Menschen Unwohlsein. Alle 15 bis 30 Meter können Menschen ähnlich wie in einem Paternoster die Kabinen verlassen oder zusteigen. Das System soll Platz und Energie sparen ...

Wegen der berührungslosen Energieübertragung vom Schacht auf die Kabine kommt der Multi-Aufzug mit einem rund 6 Quadratmeter großen Schacht aus (Bild: Testanlage von ThyssenKrupp im spanischen Gijon). Konventionelle Aufzüge benötigen 9 Quadratmeter und mehr. Derzeit nehmen Aufzugs- und Versorgungsschächte in Hochhäusern bis zu 40 Prozent der Grundfläche ein, diese Fläche will Thyssen mit Hilfe der neuen Technologie halbieren.

Im "3D Cave" der Universität Stuttgart hat Thyssen das elektromagnetische Aufzugsystem weiterentwickelt, bevor es jetzt im Testturm in Rottweil real gebaut und geprüft wird ...

Andreas Schierenbeck, Vorstand der ThyssenKrupp Elevator Sparte, spricht bereits vom "Heiligen Gral" der Aufzugsindustrie: Mehrere unabhängige Kabinen in einem Schacht, ohne Seil, Bewegungen horizontal wie vertikal. Nach dem Flop des Transrapid, den Thyssen gemeinsam mit Siemens entwickelt hatte, bekommt das Linearmotor-System nun in der Aufzug-Technologie nun eine neue Chance.

Die Aufzugsparte von ThyssenKrupp ist die Ertragsperle des krisengebeutelten Konzerns. Während die Stahlsparte leidet, ist "Elevators" längst die profitabelste Sparte im Konzern. Zukunftsträchtig ist das kabellose Multi-Aufzugsystem auch deshalb, weil derzeit rund 180 Wolkenkratzer mit einer Höhe von 300 Meter und mehr im Bau sind. Für diese "Supertalls" ist Thyssens elektromagnetisches Gebäude-Transportsystem ausgelegt. Die neuen Wolkenkratzer streben immer weiter Richtung Himmel ...

Das neue Dubai-Projekt: Es soll einmal das höchste Gebäude der Welt werden und den derzeit höchsten Wolkenkratzer Burj Kalifa überragen. Entworfen wurde das Gebäude von dem spanisch-schweizer Architekten Santigao Calatrava Valls.

Schlank und rank: New York feierte jüngst die Fertigstellung des neuen Wolkenkratzer "432 Park Avenue" von Architekt Rafael Viñoly. Das 425,5 Meter hohe Bauwerk gilt als das höchste reine Wohngebäude der Welt.

Ebenfalls in Manhattan steht das One World Trade Center. David Childs entwarf das mit knapp 542 Metern höchste Gebäude der USA auf Ground Zero.

Der aktuell noch Größte unter den Giganten: Der Burj Kalifa in Dubai, 828 Meter hoch ist der Turm von Architekt Adrian Smith, der im Jahr 2010 fertiggestellt wurde.

Der Shanghai Tower ist mit 632 Metern das zweithöchste Gebäude der Welt und wurde im Sommer 2015 fertiggestellt. Architekt Jun Xia entwarf für das US-amerikanische Architekturbüro Gensler den Wolkenkratzer mit Hotel, Büros, Ausstellungen und Shopping-Mall.

Das höchste Gebäude in Südamerika ist der Gran Torre Santiago in Santiago de Chile (Baujahr 2014). Mit 300 Metern Höhe ist er für einen "Supertall" eher klein. Entworfen hat ihn Architekt César Pelli.

Vielleicht sieht der Testturm in Rottweil auch deshalb aus wie eine gigantische Schraube, die in den Himmel ragt.

Bislang galt das Prinzip: Eine Aufzugskabine fährt an einem Seil hängend in einem Schacht nach oben und unten (wie in diesem konventionellen Aufzug). Dies sorgt für Wartezeiten am Aufzug, benötigt viel Platz im Gebäudekern und schränkt die Gestaltungsmöglichkeiten der Architekten beim Bau neuer Wolkenkratzer ein. Thyssens Aufzug "Multi" soll sich anders bewegen - und für neue Freiheiten sorgen ...

Die Aufzugsparte von ThyssenKrupp ist die Ertragsperle des krisengebeutelten Konzerns. Während die Stahlsparte leidet, ist "Elevators" längst die profitabelste Sparte im Konzern. Zukunftsträchtig ist das kabellose Multi-Aufzugsystem auch deshalb, weil derzeit rund 180 Wolkenkratzer mit einer Höhe von 300 Meter und mehr im Bau sind. Für diese "Supertalls" ist Thyssens elektromagnetisches Gebäude-Transportsystem ausgelegt. Die neuen Wolkenkratzer streben immer weiter Richtung Himmel ...

Bislang galt das Prinzip: Eine Aufzugskabine fährt an einem Seil hängend in einem Schacht nach oben und unten (wie in diesem konventionellen Aufzug). Dies sorgt für Wartezeiten am Aufzug, benötigt viel Platz im Gebäudekern und schränkt die Gestaltungsmöglichkeiten der Architekten beim Bau neuer Wolkenkratzer ein. Thyssens Aufzug "Multi" soll sich anders bewegen - und für neue Freiheiten sorgen ...

Die Aufzugsparte von ThyssenKrupp ist die Ertragsperle des krisengebeutelten Konzerns. Während die Stahlsparte leidet, ist "Elevators" längst die profitabelste Sparte im Konzern. Zukunftsträchtig ist das kabellose Multi-Aufzugsystem auch deshalb, weil derzeit rund 180 Wolkenkratzer mit einer Höhe von 300 Meter und mehr im Bau sind. Für diese "Supertalls" ist Thyssens elektromagnetisches Gebäude-Transportsystem ausgelegt. Die neuen Wolkenkratzer streben immer weiter Richtung Himmel ...